Audi-Pilotprojekt zum Glasrecycling geht in die Serienproduktion über
Im Jahr 2022 startete Audi mit den Partnerunternehmen Reiling Glas Recycling, Saint-Gobain Glass und Saint-Gobain Sekurit ein Pilotprogramm, um beschädigtes Autoglas in wiederverwertbares Material für die Modellproduktion umzuwandeln. (Früherer Beitrag.)
Audi überführt das Pilotprojekt „GlassLoop“ nun in die Serienproduktion; Für die Windschutzscheiben des Audi Q4 e-tron wird das Unternehmen Glas verwenden, das bis zu 30 % aus recyceltem Material aus irreparabel beschädigten Autoscheiben besteht. Audi ist in Zusammenarbeit mit seinen Partnerunternehmen der erste Premium-Automobilhersteller, der einen solchen Glaskreislauf aufgebaut hat.
Bisher wurden irreparabel beschädigte Autoscheiben – hauptsächlich Windschutzscheiben und Panoramadächer – im sogenannten Downcycling für weniger anspruchsvolle Zwecke wie Flaschen oder Isolierung verwendet. Mit dem Pilotprojekt konnte erstmals nachgewiesen werden, dass Glas in vergleichbarer Qualität wiederverwendet werden kann.
Etwa ein Jahr lang testeten die Partnerunternehmen gemeinsam Möglichkeiten, aus defektem Autoglas neue Windschutzscheiben für den Audi Q4 e-tron herzustellen. Nun ist das Verfahren serienreif: Zunächst werden die Autoscheiben durch ein innovatives Recyclingverfahren in kleine Stücke zerkleinert. Anschließend werden alle Nicht-Glasbestandteile, wie z. B. Klebereste, entfernt.
Das so gewonnene Glasgranulat schmelzen die Partner ein und führen es dem Produktionsprozess für Automobil-Flachglas zu. Der Sekundäranteil des so hergestellten Glases beträgt bis zu 30 %.
Anlieferung des Glasrezyklats bei Saint Gobain Glass während des Pilotversuchs.
Ziel ist es, so viel Scherben bereitzustellen, dass über die gesamte Produktionslebensdauer des Audi Q4 e-tron – ausgehend von den aktuell geplanten Produktionszahlen – ein Anteil an recyceltem Material gewährleistet ist. Ab September 2023 sollen die so hergestellten Windschutzscheiben in der Produktion des Audi Q4 e-tron zum Einsatz kommen.
Audi will den Einsatz von Sekundärmaterial dort steigern, wo es ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist. Dadurch werden wertvolle Primärmaterialien eingespart und die Umweltbelastung der Produkte kann reduziert werden.
Unser Ziel ist es, möglichst viele Materialien in hoher Qualität zurückzugewinnen und in der Produktion wiederzuverwenden.
Gepostet am 08. Juni 2023 in Fertigung, Markthintergrund, Recycling | Permalink | Kommentare (0)